Holunders Heilkraft: Tradition trifft auf moderne Anwendung

Holunders Heilkraft: Tradition trifft auf moderne Anwendung

 

Seit Jahrhunderten wächst er an Feldrändern, durchzieht unsere Hecken und ziert unsere Landschaften. Doch der Schwarze Holunder ist weit mehr als nur ein hübscher Strauch. Er ist eine Brücke zu unserer Vergangenheit, ein Stück lebende Folklore und ein Schatz an gesundheitlichen Vorteilen. Vielleicht kennst du den Holunder bereits aus Großmutters Küche, oder du hast gerade erst von seinen heilenden Eigenschaften erfahren: Begleite mich auf eine Reise durch die Herkunft, die Wirksamkeit und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Schwarzen Holunders.

 

Abgesehen von seiner spirituellen Verbindung bietet der Holunder viel Medizin für unseren Körper und es lohnt sich dem Holunder auf diese Weise zu begegnen.

 

Entdecke, wie diese Pflanze nicht nur unsere Landschaften, sondern auch unsere Traditionen, unsere Küche und unsere Hausapotheken geprägt hat.

 

Die faszinierende Etymologie des Holunders

 

Der Schwarze Holunder, auch als Sambucus nigra bekannt, besitzt nicht nur eine faszinierende Geschichte, sondern auch zahlreiche Einsatzmöglichkeiten in Küche und Medizin. Schon mal vom altgriechischen Flöteninstrument "Sambuca" gehört? Der botanische Name "Sambucus" könnte genau daher stammen, denn die hohlen Äste des Holunders dienten früher als bevorzugtes Material zur Herstellung dieser Flöten. Das "Nigra" in seinem Namen weist auf die dunkle Farbe seiner Früchte hin.

 

Hast du dich jemals gefragt, woher der Name "Holunder" stammt? Es gibt verschiedene Theorien dazu. Eine Möglichkeit ist die Hohlheit seiner Äste. Eine andere verweist auf das althochdeutsche Wort "hold", was "heilen" bedeutet – ein klarer Hinweis auf seine medizinischen Vorteile. Es gibt sogar die Idee, dass die Erdgöttin” Holle” Patin für den Namen stand, weil der Holunderbusch ihr gewidmet war. In der Volksmundart hat der Holunder viele Namen, die seine heilenden Eigenschaften hervorheben, wie "Kelke" oder "Keilkebeerenbaum", die auf seine schmerzlindernde Wirkung bei Koliken hinweisen.

 

Neben diesen Bezeichnungen gibt es in der Volkskultur viele weitere Namen für den Holunder, von denen manche, wie "Elderbaum", "Fliederbusch" und "Hollerbusch", in bestimmten Gegenden immer noch gebräuchlich sind. Diese kulturelle und sprachliche Vielfalt macht den Holunder zu einer der spannendsten Pflanzen in der europäischen Botanik und Folklore.

 

Aber wo wächst der Schwarze Holunder eigentlich?

 

Ursprünglich kommt er aus Mitteleuropa. Aber er hat seine Spuren weit über seine Heimat hinaus hinterlassen und wächst nun in vielen Teilen Europas – von Kleinasien über Westsibirien bis zum Kaukasus. Was beeindruckend ist: Trotz seiner Vorliebe für nährstoffreiche Böden kann er fast überall gedeihen. So findest du ihn vielleicht entlang von Zäunen, in Hecken oder sogar auf einem verlassenen Schuttplatz. Seine Robustheit und Vielseitigkeit machen ihn in Europa zu einer besonders geschätzten Pflanze.

 

Die Kraft der Beeren und Blüten

 

Auch wenn früher alle Teile des Holunders verwendet wurden, sind es heute insbesondere die Blüten und Beeren, die besonders ins Auge fallen. Hast du gewusst, dass diese kleinen schwarzroten Beeren eigentlich Steinfrüchte sind? Sie stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe, von sekundären Pflanzenstoffen über Vitamine bis hin zu Mineralien. Dazu zählen Anthocyane, Flavonoide, Phenolsäuren und viele andere bioaktive Substanzen. All diese Inhaltsstoffe stärken das Immunsystem und haben nachweislich antibakterielle, antivirale und entzündungshemmende Eigenschaften. Wusstest du, dass Holunderbeeren zu den Obstsorten mit dem höchsten Gehalt an Anthocyanen zählen? Diese Antioxidantien sorgen nicht nur für die tiefdunkle Farbe der Beeren, sondern schützen auch deine Zellen vor Schäden und beeinflussen möglicherweise das Immunsystem.

 

Holunder in der Verwendung:

Ein Multitalent in Küche und Naturheilkunde

 

Besonders der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) hat einen festen Platz in der traditionellen europäischen Küche und Heilkunde. Der Holunder bietet von seinen zarten Blüten bis hin zu seinen dunklen Beeren unzählige Verwendungsmöglichkeiten.

 

Sammelst du in der warmen Jahreszeit auch gerne die Blüten des Holunders?

Vor allem für den bekannten Holunderblütensirup sind sie ein Muss. Dieser Sirup verfeinert nicht nur erfrischende Getränke, sondern gibt auch Desserts eine besondere Note. Und wenn du mal einen sanften Tee gegen Erkältungssymptome suchst, probiere doch den aus getrockneten Holunderblüten.

 

Die Blätter des Holunderbaums, die vielleicht weniger im Rampenlicht stehen, spielen in der Volksheilkunde eine wichtige Rolle. Wenn du sie äußerlich anwendest, können sie bei verschiedenen Hautbeschwerden Linderung bringen. Früher hat man sie sogar als natürliches Mittel gegen Insekten eingesetzt. Die tiefvioletten Beeren des Holunders sind sicherlich der bekannteste Teil des Baums für viele. Nachdem du sie gekocht und verarbeitet hast, kannst du sie in Säften, Marmeladen, Gelees und sogar Weinen wiederfinden. Nicht nur, dass sie köstlich schmecken, sie werden auch als wertvolles Hausmittel geschätzt, besonders bei grippeähnlichen Symptomen.

 

Ein wichtiger Hinweis für dich: Verarbeite die Beeren immer, denn roh enthalten sie leicht toxische Substanzen. Und achte beim Sammeln und Verarbeiten unbedingt darauf, dass du wirklich den Schwarzen Holunder vor dir hast, da andere Holunderarten giftig sein können.

 

Der Holunder ist insgesamt eine beeindruckend vielseitige Pflanze. Ihre Bestandteile werden schon seit Jahrhunderten geschätzt – in der Küche ebenso wie in der Naturheilkunde. Ihre Beliebtheit und die vielen Verwendungsmöglichkeiten machen sie zu einem essenziellen Teil unserer europäischen Kultur und Tradition.

 

Seine Beliebtheit und vielfältige Verwendung machen ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil der europäischen Kultur und Tradition.

 

Ein kleiner Überblick, wie du die verschiedenen Pflanzenteile

des Holunders verwenden kannst:

 

Blüten:

 

Tee: Du kannst Holunderblüten trocknen und sie dann als Tee aufbrühen. Traditionell wird dieser Tee zur Linderung von Erkältungssymptomen getrunken.

 

Sirup: Holunderblütensirup ist vor allem in Europa beliebt. Du kannst ihn aus frischen Blüten und Zucker herstellen und ihn dann oft mit Wasser oder Sekt gemischt genießen.

 

Gelee: Aus den Blüten lässt sich ein süßes Holunderblütengelee herstellen.

 

Backwaren und Desserts: Du kannst die Blüten auch in verschiedenen Backwaren und Desserts verwenden.

 

Blätter:

 

Medizinische Anwendungen: Traditionell wurden die Blätter des Holunders äußerlich bei Verletzungen oder zur Linderung von Hauterkrankungen eingesetzt.

 

Insektenabwehr: Du kannst die Blätter auch als natürliche Insektenabwehr nutzen. Dazu werden sie oft zu Bündeln zusammengebunden und verbrannt, um Insekten fernzuhalten.

 

Beeren:

 

Saft: Du kannst aus den reifen Beeren einen Saft herstellen und ihn pur oder verdünnt trinken. Manchmal wird dieser Saft auch erhitzt und als Heißgetränk zur Linderung von Erkältungssymptomen genossen.

 

Marmelade und Gelee: Die Beeren sind die Hauptzutat für Holunderbeerenmarmelade oder -gelee.

 

Wein: In einigen Gegenden wird aus den Beeren ein spezieller Holunderwein hergestellt.

 

Medizinische Anwendungen: Manchmal werden die Beeren auch für medizinische Zwecke genutzt, ihnen werden antivirale Eigenschaften zugeschrieben. Aber Vorsicht: Iss die Beeren nie roh, da sie leicht giftige Substanzen enthalten. Durch Kochen werden diese jedoch zerstört. 

 

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Das Hollerrad und die Selbstermächtigung: Wie der Holunder uns heilt und leitet

Der Schwarze Holunder, oder wie er liebevoll genannt wird, Holler, ist mehr als nur ein Strauch. Er ist ein Symbol für Wachstum, Transformation und Heilung. Das Hollerrad, ein uraltes  Symbol, das den Lebenszyklus des Holunders darstellt, erinnert uns an die endlose Reise des Lebens und den ewigen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt.

 

In der heutigen Zeit, in der viele Menschen sich entfremdet und entwurzelt fühlen, bietet der Holunder eine Brücke zur Selbstermächtigung. Er erinnert uns daran, in uns selbst hineinzuhorchen, uns mit der Natur zu verbinden und unsere innere Kraft zu entdecken.

 

Meine persönliche Erfahrung mit dem Holunder: Eine Vision vom Sharingkreis führte vor über 15 Jahren zu einem schamanischen Camp. Bereits in der ersten Begegnung mit dieser Welt hat mich der Holunder gerufen, obwohl ich selbst noch sehr skeptisch und ablehnend dem Schamanismus gegenüber stand. Die Intuition war ganz klar, dass der Holunder meine Medizin ist, auch, wenn der Kopf anfänglich Widerstand hatte.

 

Das Medizinrad und der Holunder: Ein Pfad zu Tiefe und innerer Stärke

 

Das Medizinrad ist mir seit dem ein wunderbares Werkzeug dass mich mit mir und meiner Umwelt tief verbindet, mich mit Dankbarkeit und dem Gewahrsein von Verbindung erfüllt und mir Halt und Orientierung gibt. Seit 15 Jahren gehe ich mit dem Holunder und er hat mir den Weg in meine Tiefe, Weiblichkeit und meine weiche und starke Kraft gezeigt.

 

Die heilenden Eigenschaften des Holunders sind gut dokumentiert. Aber über seine physischen Vorteile hinaus hat der Holunder eine tiefe spirituelle und energetische Bedeutung. In vielen Kulturen wird er als Brücke zwischen der physischen und der spirituellen Welt betrachtet. Diese Verbindung ermöglicht es uns, unser inneres Potenzial zu erkennen und zu entfalten.

 

 

Manche glauben, dass Pflanzenessenzen (Flüssigkeiten, die die "Energie" oder "Essenz" einer Pflanze enthalten) können helfen, emotionale und geistige Ungleichgewichte zu korrigieren.

 

In Kontakt mit der inneren Weisheit treten:

Indem wir uns die Zeit nehmen, uns mit der Natur zu verbinden, sei es durch Meditation, das Bewusstsein der Energieflüsse in unserem Körper oder durch die direkte Anwendung von Pflanzenbestandteilen, beginnen wir, tiefer in unser inneres Selbst zu blicken. Dieser Prozess des In-sich-Hineinhörens und -Fühlens kann uns helfen, tiefsitzende Ängste, Blockaden oder Traumata zu erkennen.

 

Wenn wir diese inneren Blockaden identifizieren, können wir beginnen, sie zu bearbeiten, zu heilen und schließlich loszulassen. Dieser Prozess der Selbstreflexion und Heilung kann uns dabei helfen, ein erfüllteres und authentischeres Leben zu führen.

 

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Trauma: Wie Vergangenes unseren Alltag beeinflusst

Kennst du das Gefühl, in bestimmten Situationen nicht handeln zu können, wie du es eigentlich möchtest? Fragst du dich manchmal, warum du dich so hilflos und ausgeliefert fühlst? Oder warum du immer wieder in Auseinandersetzungen mit bestimmten Personen gerätst, ohne wirklich zu verstehen, warum? Oder deine Gedanken ständig um eine Situation kreisen und du keinen Ausweg findest?

 

Häufig liegt dem ein Trauma zugrunde. Ein Erlebnis, in dem du dich vollkommen hilflos und ausgeliefert gefühlt hast. Schon für ein kleines Kind kann eine scheinbar kleine Situation diese Hilflosigkeit auslösen.

 

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Frau Holle: Mehr als nur ein Märchen – Eine Reise in die zeitlose Weisheit Europas

In den Tiefen der europäischen Mythologie verbirgt sich eine Figur, die trotz der schier endlosen Flut an Geschichten und Legenden oft übersehen wird: Frau Holle. Sie ist nicht nur eine märchenhafte Gestalt aus Kindergeschichten, sondern eine mächtige Verkörperung von Weisheit, Natur und dem ewigen Zyklus des Lebens. Ihre Rolle in unserer Kultur ist tief verwurzelt, reicht Jahrtausende zurück und verknüpft uns mit den Geheimnissen von Geburt, Liebe, Tod und Wiedergeburt. Doch wer ist Frau Holle wirklich? Und warum ist ihr Erbe für uns heute immer noch so bedeutungsvoll? Begleite uns auf eine Reise, die die Brücke zwischen alter Weisheit und moderner Interpretation schlägt, und entdecke die zeitlose Macht und Inspiration von Frau Holle.

 

Die mythologische Tiefe von Frau Holle:

 

Frau Holle ist mehr als nur eine märchenhafte Gestalt in der deutschen Folklore. In ihrer Tiefe verankert, steht sie in einer Linie mit anderen ikonischen Göttinnen der alten Welt, darunter die ägyptische Isis und die kretische Rhea. Diese Göttinnen, obwohl sie in unterschiedlichen Kulturen und Zeiten verehrt wurden, tragen gemeinsame Themen der Erneuerung, Fruchtbarkeit und des ewigen Lebenszyklus in ihren Geschichten.

Die Mythen um Frau Holle sind eine lebendige Reflexion dieser universellen Muster. Ihre Geschichten sind nicht nur Anekdoten aus einer vergangenen Zeit, sondern tiefe Reflexionen über die Mysterien des Lebens selbst. Sie sprechen von Geburt und Neuanfang, von der unermesslichen Kraft der Liebe, von den unvermeidlichen Phasen des Todes und schließlich von der Hoffnung und dem Versprechen der Wiedergeburt.

Indem wir uns mit Frau Holles Geschichten und Mythen auseinandersetzen, begegnen wir nicht nur unserer kulturellen Vergangenheit, sondern auch den ewigen Fragen und Antworten, die die Menschheit seit Anbeginn der Zeit beschäftigen.

 

Meine Verbindung hat mich tiefer in die Frage nach der alten Göttin unseres Landes eingeladen, für mich war es klar, die Geschichten, Sagen und Mythen der Frau Holle, der Perchta und all den anderen Gestalten zu erforschen. Zudem besuche ich Berge, Quellen und Orte, die sich mit ihr verbunden fühlen, um mich auf diese Weise noch tiefer mit ihr , aber letzten Endes mit mir zu verbinden.

So verweist Frau Holle unter anderem auf die germanische Göttin Holla, ist Naturgeist, Quellgöttin, dämonische Verführerin und Gespenst im Wütenden Heer. Auch die Namen Holda, Hulda, Perchta, Freya, Frigga werden ihr allesamt zugeordnet.

Die Verbindung zur Natur – Frau Holles Berg:

 

Berge haben in vielen Kulturen seit jeher eine tiefe spirituelle und symbolische Bedeutung. In der Tradition von Frau Holle sind sie nicht nur physische Erhebungen in der Landschaft, sondern heilige Orte, die mit göttlichen Energien und alten Geschichten durchdrungen sind. Der Hohe Meißner ragt in dieser Hinsicht besonders hervor. Er ist nicht nur irgendein Berg; er ist der Berg, der eng mit Frau Holle verbunden ist und als Hauptzentrum ihrer Verehrung gilt.

 

Doch warum sind Berge so wichtig in dieser Tradition? Der Hohe Meißner und ähnliche Kultberge repräsentieren das damalige Weltbild, das aus drei Stockwerken bestand: Dem Himmel, der Erde und der Unterwelt. Die Spitze des Berges, dem Himmel zugewandt, empfängt als Erstes das Licht der Sonne und die Reinheit des Schnees. Von dort aus bietet sie einen weiten Blick auf das fruchtbare Land darunter. Und tief in seinem Inneren, verborgen unter Seen und Höhlen, liegen die Geheimnisse der Unterwelt, der Ort, an dem Frau Holle die Seelen der Ahnen und das Wissen der Zeiten bewahrt.

 

In dieser Dreiteilung zeigt sich die umfassende Herrschaft von Frau Holle über alle Bereiche der Existenz. Als Himmelsgöttin beeinflusst sie das Wetter, als Erdgöttin schenkt sie Fruchtbarkeit, und als Unterweltsgöttin ist sie die Wächterin der Seelen und der alten Geheimnisse. Durch diese Beziehung zur Natur und insbesondere zu ihren heiligen Bergen verstehen wir nicht nur die Bedeutung von Frau Holle besser, sondern auch die tiefe Verbindung zwischen Mensch, Göttin und Erde.

 

Viele Berge, Steine, quellen haben rund um uns einen uralten Bezug zu dieser naturgöttin

 

Die vielfältigen Aspekte von Frau Holle:

 

Frau Holle ist nicht nur eine Figur der Folklore, sondern eine facettenreiche Göttin mit einer reichen Geschichte und Bedeutung. Ihre verschiedenen Rollen spiegeln die Komplexität der Natur und des menschlichen Lebens wider und verankern sie fest in den täglichen und jahreszeitlichen Zyklen, die die Menschheit seit Anbeginn der Zeit erlebt hat.

 

Als Wettermacherin, die dem Himmel so nahe steht, beeinflusst Frau Holle die Wolken, den Regen und den Schnee. Sie ist diejenige, die den Sturm bringt, aber auch die, die den klaren Himmel und die warme Sonne schenkt. Diese Rolle als Himmelsgöttin erinnert uns an die Macht der Natur und daran, wie sehr unsere Vorfahren von den Launen des Wetters abhängig waren.

 

In ihrer Rolle als Fruchtbarkeitsbringerin ist Frau Holle tief mit der Erde verwurzelt. Sie schenkt Leben, sorgt für Wachstum und Ernte. Als Erdgöttin stellt sie die Verbindung zwischen den Zyklen der Natur und dem menschlichen Leben her. Sie erinnert uns daran, dass wir alle von der Erde stammen und zu ihr zurückkehren werden, und dass Respekt und Dankbarkeit für das, was die Erde uns gibt, von zentraler Bedeutung sind.

Schließlich, in den Tiefen der Unterwelt, agiert Frau Holle als Hüterin der Ahnenseelen. Sie bewacht diejenigen, die vor uns gegangen sind und hält das Wissen und die Weisheit der Zeiten. Als Unterweltgöttin ist sie die Brücke zwischen Leben und Tod, zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten. Sie erinnert uns an die Zyklen des Lebens, an das ewige Kommen und Gehen und daran, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern nur ein Übergang.

Diese verschiedenen Aspekte von Frau Holle lehren uns, die Welt um uns herum mit Ehrfurcht zu betrachten und uns an die tiefe Weisheit und das Wissen zu erinnern, das in den alten Geschichten und Traditionen bewahrt wird.

 

Frau Holles Bedeutung in der modernen Welt:

 

In einer Zeit, die oft von Technologie, Hektik und Entfremdung von der Natur geprägt ist, strahlt die Figur der Frau Holle als Leuchtfeuer der Weisheit und Verbindung. Obwohl ihre Geschichten und Mythen aus einer anderen Epoche stammen, sind die Lektionen, die sie enthält, heute vielleicht relevanter denn je.

 

Frau Holles Erzählungen erinnern uns daran, in uns selbst zu schauen, unsere inneren Prozesse zu verstehen und zu ehren. In einer Gesellschaft, die oft den Wert des Individuums an äußeren Errungenschaften misst, fordert uns Frau Holle heraus, tiefer zu graben. Sie lehrt uns, unsere eigenen inneren Jahreszeiten zu erkennen – Momente des Wachstums, der Ruhe, des Verlusts und der Erneuerung – und diese Zyklen in uns selbst zu ehren.

 

Zudem betont Frau Holle die unzerbrechliche Verbindung, die wir zur Natur haben. In einer Zeit des Klimawandels und der Umweltprobleme führt sie uns zurück zu einem respektvolleren und bewussteren Umgang mit unserer Umwelt. Sie erinnert uns daran, dass wir nicht nur Bewohner, sondern auch Hüter unseres Planeten sind. In ihren Geschichten finden wir Anleitung, wie wir uns wieder mit der Erde verbinden und ihre Rhythmen in unserem täglichen Leben ehren können.

 

Abschließend inspiriert uns Frau Holle, das Wunderbare im Einfachen zu finden, uns an die Kraft des Zyklischen zu erinnern und uns auf die stille Weisheit zu besinnen, die in jedem von uns und in der Welt um uns herum wohnt.

 

Frau Holle als Frühlingsgöttin - der weiße Aspekt

 

Die Geschichten rund um Frau Holle sind nicht nur geprägt von ihrer Rolle als allumfassende Göttin, sondern auch von ihren verschiedenen Facetten. Im Frühling tritt sie als weiße Göttin in Erscheinung. Diese Facette wird durch die Geschichte von der kleinen Erdschlange oder Natter, die durch den Käferwagen ins Reich der Göttin geholt wird, besonders hervorgehoben. Am berühmten Berg der Göttin, dem Meißner, begegnet sie Frau Holle und erlernt bei ihr verschiedene Fertigkeiten, die mehr symbolisch als praktischer Natur sind. Denn wenn sie Brot bäckt, verfärbt sich der Himmel rot; kocht sie, so dampft es am Berg. Diese Handlungen verkörpern nicht nur Haushaltstätigkeiten, sondern vielmehr die Wettermagie, von der Frau Holle die Meisterin ist.

 

Im Frühling erscheint Frau Holle auch als Liebesgöttin. Sie öffnet den Himmel und lässt die Sonne hervor strahlen, ein Zeichen für den Beginn der neuen Jahreszeit.

 

Pflanzen und Gegenden der Frau Holle - die Kulturbringerin

 

Die Mythologie von Frau Holle ist nicht nur mit Taten und Erscheinungen verknüpft, sondern auch mit einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Der Holunderbusch, der Storch und der sogenannte „Marienkäfer“ sind nur einige Beispiele. Einige dieser Pflanzen und Orte tragen den Namen „Frau“ oder “Maria” in ihrer Bezeichnung, was direkt auf die Göttin hindeutet.

Frau Holle lehrt Erdschlange nicht nur über Wettermagie, sondern auch matriarchales Wissen. Dazu gehören der Hausbau, Gartenbau, Ackerbau und viele andere. In der Gestalt von Frau Holle sehen wir eine Kulturbringerin, die das Wissen und die Fertigkeiten einer vergangenen Zeit bewahrt.

 

Frau Holle als Liebesgöttin - der rote Aspekt

 

„Holda“ oder „Hulda“ ist Frau Holles Name als Liebesgöttin. In dieser Rolle betont sie das Konzept der heiligen Ehe, einer kraftvollen Zeremonie, die das Fortbestehen des Lebens auf Erden garantiert. Frau Holle, in ihrer Rolle als Holda, zeigt sich in vielen Mythen und an heiligen Orten als Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit. Die Erzählungen zeigen Frau Holle oft als Göttin, die das Land im Frühling segnet, und verbinden sie so mit dem Erwachen des Lebens.

 

Die vielseitige Bedeutung von Frau Holle im Kontext des Todes 

 

Der Tod offenbart sich in Legenden und Erzählungen in zahlreichen Facetten. Ob als alter Greis oder jugendlicher Rebell, er ist stets der verlängerte Arm der Göttin in ihrer dunkelsten Erscheinungsform. Dies zeigt sich in der Erzählung von Frau Holles Apfelgarten, wo der Tod auf ihr Geheiß handelt. Hier ist er keineswegs die erbarmungslose Gestalt des Todes, sondern ein humorvolles Wesen. Frau Holle, auch als Hel bekannt, verkörpert nicht nur Strenge, sondern auch Schutz und Mütterlichkeit. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Legende von Frau Berchtas Besitz (hast du die geschichte?), in der sie die Seele eines verstorbenen Kindes zu sich nimmt.

 

Mit den Herbstwinden wird oft die Göttin des Todes in Verbindung gebracht. Sie erscheint in dieser Vorstellung wild und unerreichbar, führend in der "Wilden Jagd". Dieses Konzept ist uralt und reicht weit vor die Zeit der Germanen und Wotan zurück. Es sind Legenden wie diese, in denen die Göttin die Seelen der Verstorbenen zurück in ihre heiligen Berge oder Teiche  bringt, um sie zu schützen.

 

Die vielen Rollen von Frau Holle in der Unterwelt

 

Frau Holle: Die Weberin des Schicksals

Frau Holle ist eine Figur von bemerkenswerter Tiefe und Vielseitigkeit. Während viele sie als eine Göttin des Todes kennen und fürchten, offenbart sich ein weiterer, weniger bekannter Aspekt ihrer Natur: Sie ist die Weberin des Schicksals, die das Leben jedes Einzelnen behutsam spinnt und formt.

 

In vielen Geschichten und Legenden nimmt Frau Holle eine besondere Rolle ein, indem sie den Lebensfaden eines Individuums spinnt, ihn durch die Wirren des Lebens führt und schließlich, wenn die Zeit gekommen ist, abschneidet. Dieses Motiv des Spinnens und Abschneidens des Lebensfadens ist ein universelles Thema, das sich durch viele Kulturen und Zeitalter zieht.

 

Aber Frau Holle ist keineswegs einzigartig in dieser Funktion. Tatsächlich gibt es in der europäischen Mythologie zahlreiche Schicksalsgöttinnen, die eine ähnliche Aufgabe erfüllen. Diese Göttinnen, sei es aus den nordischen, griechischen oder römischen Traditionen, spinnen ebenfalls die Fäden des Lebens und bestimmen das Schicksal der Menschen. Doch trotz dieser Ähnlichkeiten hat Frau Holle ihre eigene, unverwechselbare Identität und Methodik, die sie von anderen Schicksalsgöttinnen abhebt.

 

Es ist faszinierend zu sehen, wie die Geschichten von Frau Holle mit den Erzählungen anderer Schicksalsgöttinnen aus ganz Europa verflochten sind. Dies zeigt nicht nur die Universalität des Konzepts von Schicksal und Bestimmung, sondern auch die tiefgreifende Bedeutung und den Respekt, den die Menschen durch die Zeiten hindurch Frau Holle entgegenbrachten

 

Frau Holle: Die Großzügige Geberin des Winters

 

Während Frau Holle in zahlreichen Mythen und Legenden als eine facettenreiche Figur dargestellt wird, ist eines ihrer bekanntesten und liebevollsten Attribute ihre Rolle als die Geberin des Winters. Sie wird oft als diejenige verehrt, die die Landschaft mit einer schimmernden Decke aus Schnee überzieht, die die Erde in ein friedliches Winterwunderland verwandelt.

 

Wenn die Tage kürzer werden und die kühle Luft eintrifft, erinnern sich viele Kulturen an Frau Holle und ihre wunderbare Gabe. Viele vorchristliche Bräuche und Traditionen, die sie feiern, haben im Laufe der Zeit christliche Überlagerungen und Interpretationen erfahren, doch die Essenz dieser Bräuche bleibt unverändert. Sie spiegeln die tiefe Dankbarkeit und Ehrfurcht wider, die den Menschen für die natürlichen Phänomene und die damit verbundenen Gottheiten empfinden.

 

Insbesondere in der Vorweihnachtszeit gibt es zahlreiche Traditionen, die an Frau Holle erinnern. In vielen Regionen wurden beispielsweise spezielle Gebäcke und Kuchen geformt, die entweder die Göttin selbst darstellen oder zumindest symbolisieren. Und obwohl solche Traditionen heute oft mit christlichen Feierlichkeiten wie Nikolaus oder dem Christkind in Verbindung gebracht werden, lassen sie den ursprünglichen Geist und die Absicht, Frau Holle als die großzügige Geberin zu ehren, nicht verblassen.

 

Insgesamt ist Frau Holle nicht nur eine Figur der Mythologie, sondern ein lebendiges Symbol für die Wunder der Natur und die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Umwelt. Ihre Gabe des Schnees ist ein ständiges Zeichen für Erneuerung, Hoffnung und die ständige Veränderung des Lebenszyklus.

 

Am DreiKönigstag oder Holletag feierten die Menschen über Jahrtausende den Apfelsegen oder Wassail und weckten die Bäume, denn Frau Holle kam an diesem Tag um ihre Bäume zu segnen und den Menschen eine reiche Ernte zu versprechen.

 

Frau Holle: Hüterin und Führerin der Seelen

 

In der mystischen Kälte des Winters, speziell während der heiligen Phase bekannt als "die Zwölften", offenbart sich Frau Holle in einer weiteren, tiefgründigen Rolle: Als Seelenmutter und Wächterin derer, die zwischen den Welten wandern. Sie ist nicht nur eine Göttin der Erde und des Schnees, sondern auch eine Brücke zwischen dem Diesseits und dem Jenseits.

 

In dieser besonderen Zeit nimmt Frau Holle die zarte Aufgabe wahr, die Seelen zu begleiten, die auf der Suche nach einer neuen physischen Existenz sind. Sie wird oft dargestellt, wie sie diese Seelen liebevoll in ihren mütterlichen Armen hält und sie durch die dunklen Nächte des Winters führt, um sie schließlich zu ihrer nächsten Bestimmung, ihrem nächsten Leben, zu bringen.

 

Ihre Rolle als Seelenmutter verankert sie fest im Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt. Sie steht als Symbol für die ewige Fortsetzung des Lebens und die Hoffnung, die selbst in den dunkelsten Zeiten leuchtet. Frau Holle bietet den Seelen Trost und Führung, wenn sie am verwundbarsten sind, und stellt sicher, dass jede Seele ihren rechtmäßigen Platz im Web des Lebens findet.

 

Die Erzählungen und Bräuche, die Frau Holle in dieser Funktion feiern, sind eine Erinnerung an die unendliche Verbindung des Lebens mit dem Tod und die unaufhörliche Erneuerung, die in der Natur und in unserer eigenen Existenz stattfindet. Als Seelenmutter verkörpert Frau Holle das ewige Versprechen der Wiedergeburt und die unzerbrechliche Verbindung zwischen allen Lebewesen.

 

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Was tut mir gut?  **Anleitung**

 

1) ANHALTEN. Wir sind oft so beschäftigt, haben so viele Dinge zu tun. STOP

 

2) ATMEN und SPÜREN.

Was fühle ich wirklich, jetzt im Moment? Ein Gefühl dauert nur in paar Sekunden, wenn wir es länger spüren, hängen wir fest. Lass los und spüre, was gerade jetzt ist und jetzt und jetzt....

 

3) KONTAKT.
Wagst du es dich zu zeigen? Deine Wünsche zu äussern?

Wenn wir es mehr und mehr schaffen,zu zulassen, zu erfahren welchen Raum wir damit öffnen, welche Geschenke die Gebende und die Nehmende hier bekommen, z. B. in einem geschützten, gehaltenen Rahmen, wie unsere Frauengruppe. Und für Männer? Eine Männergruppe!

 

Oder einfach mal in meiner Praxis vorbeikommen (oder Online), ich biete einen geschützen Raum, höre zu und urteile nicht und unterstütze dich deinen Weg zu finden.

 

DAS TUT GUT.

 

 Deine strahlende Holunderfrau

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